Geschäftsleute und Anwohner stellen Bänke und Pflanzkübel auf / Initiative hat jetzt auch ein Rondell mit Hortensien bepflanzt Von Bärbel Hilbig

Herrenhausen. Eine gute Idee greift um sich: Mit Blumenkübeln und Bänken wie in den Herrenhäuser Gärten wollen Sponsoren das Flair des berühmten Barockgartens auch in den Stadtteil tragen. Den Plan hat Landschaftsarchitektin Johanna Sievers gemeinsam mit dem Interessenkreis Herrenhäuser Geschäftsleute (IHG) vor zwei Jahren gefasst. Inzwischen stehen 15 bepflanzte Kübel sowie 16 Bänke an 17 verschiedenen Stellen. Und die Aktion geht munter weiter.

Als jüngsten Coup hat die Initiative sich vor Kurzem das Rondell an der Alten Herrenhäuser Straße Ecke Am Großen Garten vorgenommen. Die Arbeitsgemeinschaft Herrenhausen spendete Überschüsse ihrer Seniorenparties, mit denen 28 Hortensien der Züchtung „Kurfürstin Sophie“ gekauft werden konnten. Die Firma Grewe Grünflächenservice bereitete die Fläche kostenlos vor und pflanzte die Blumen. Und um das Gießen kümmert sich die Heizungs- und Sanitärfirma Stockleben, die bereits vorher in direkter Nachbarschaft einen Blumenkasten und eine Bank gestiftet hat.

Und aktuell stehen Sponsoren für drei bis fünf weitere Bänke und einen Pflanzkübel in den Startlöchern. „Es müsste klappen, sie noch dieses Jahr aufzustellen“, schätzt Johanna Sievers, die die Aktion ehrenamtlich betreut. Die geschwungenen Holzbänke mit gußeisernem Fuß und die Kübel aus Holz und Metall bestellt sie bei den Herstellern, die diese Herrenhausen-Modelle auch für den Großen Garten liefern. Die Bänke kosten derzeit inklusive Transport und Aufstellen 1500 Euro pro Stück. Durch Zuschüsse von der Wirtschaftsförderung der Stadt zahlen die Sponsoren jedoch weniger. Überwiegend sind es Gewerbetreibende, die auch selbst oft die Pflanzenpflege übernehmen.

„Alles steht und fällt damit, wie es rund um die Standorte aussieht“, berichtet Johanna Sievers. Umso mehr freut sie sich, dass verschiedene Anwohner sich für die geselligen Sitzplätze engagieren. An einer Bank lasse ein Raucher regelmäßig seine Kippen liegen, hat Sievers gehört. „Ein anderer Nachbar fegt das offenbar weg. Er hat stillschweigend die Patenschaft für die Bank übernommen.“ Sievers selbst wässert und düngt sonnabends nach dem Markteinkauf die bepflanzten Waschbetonkübel an der Stadtbücherei. „Das ist schon zum Ritual geworden. Zum Glück gedeihen unsere Buchsbaumkugeln, obwohl unter diesen Pflanzen sonst eine Krankheit grassiert.“ Aber auch die Bibliothekarinnen haben ein Auge auf die schmucken Pflanzen.

Die Plätze für Bänke stimmt die IHG mit der Stadt ab. „Wenn wir merken, dass ein Standort nicht passt, reagieren wir“, sagt die Landschaftsarchitektin. In einem Fall stellte sich bald heraus, dass eine Bank gerne abends für lautstarke Gespräche genutzt wurde. Direkt unter den Fenstern von Anwohnern. Für die Bank fand sich ein neuer Platz.